Das ungeliebte Fettpölsterchen

An einem früheren Arbeitsort kam mal eine Neukundin auf mich zu, nahm ihren Hüftspeck zwischen Daumen und Zeigefinger und sagte mir in strengem, fordernden Ton: „Siehst Du das? Das muss weg! Zeig mir eine Übung dafür!“. Meinen ersten Reflex, die Schere zu zücken, konnte ich zum Glück knapp unterdrücken. Ihr mitzuteilen, dass es keine Trainingsübung dazu gibt, entsprach nicht ganz der Betriebsphilosophie und war darum auch keine Option, denn sie soll ja ein Abo abschliessen.

Diese Begegnung ist nun über 10 Jahre her. Seither ist viel passiert, aber diese eine Übung, mit der man das lästige Fettpölsterchen loswird, wurde immer noch nicht erfunden. Körperfett reduziert sich nur, wenn die Energiebilanz negativ ist. Das heisst, man muss mehr Kalorien verbrennen, als man zu sich nimmt. Krafttraining hilft dabei durchaus, denn es verbraucht Kalorien und kurbelt nachhaltig die muskuläre Fettverbrennung in Ruhe an.

Die damalige, ziemlich forsche Konfrontation hallte noch in einem anderen Bereich nach: Es hilft durchaus, wenn Trainierende ein konkretes Ziel haben. Aber als Trainer bin ich weder für die Figur der Kundin, noch für ihr Glück verantwortlich. Die ungeliebten Fettpölsterchen habe ich ihr nämlich nicht eingepflanzt. Zudem kann ich sie auch nur bedingt motivieren. Ich kann sie begleiten und ihr die entsprechende Hilfestellung für ihr Vorhaben geben. Umsetzen muss sie es selber und die Motivation muss ebenfalls von ihr aus kommen.

Es liegt also ganz alleine in Ihrer Verantwortung, etwas zu ändern, um Ihrem Glück näher zu kommen. Aber es gibt ganz viele Personen, die Ihnen gerne dabei helfen.

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