Social Training

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Es gibt für mich leichtere Aufgaben, als einen Gesundheits-Ratgeber in einer Krisenzeit zu schreiben. Vieles ist schon geschrieben worden und „Social Distancing“ ist allgegenwärtig.

In normalen Zeiten wird bei uns fleissig trainiert, geschwitzt, therapiert und rehabilitiert. Dazu wird auch viel geplaudert, getratscht, gesprüchelt und gelacht. Einige Leute stören sich daran und böse Zungen behaupten, gewisse Kunden kommen nur wegen dem Sozialen und nicht wegen dem Training zu uns.

Oftmals wird uns erst richtig bewusst, was wir alles haben und was uns wichtig ist, wenn es uns weggenommen wird. Die körperliche Fitness kann man auch in Quarantäne einigermassen aufrechterhalten. Man wird ja momentan auf diversen Kanälen geradezu mit Heimtrainings-Programmen bombardiert. Was zurzeit aber fehlt ist der Kontakt zu den Mitmenschen, auf den wir als soziales Wesen angewiesen sind. Dazu zählt auch der oben erwähnte Austausch beim Sport unter Gleichgesinnten. Obwohl wir dazu eigentlich eine bequeme Lounge mit Gratis-Kaffe hätten, finden die „Kaffi-Chränzli“ trotzdem auf der Trainingsfläche statt. Das finde ich jedenfalls sympathischer, als mit Ohrstöpseln völlig abgeschottet permanent seinen Instagram-Feed zu checken und wie ferngesteuert die Übungen zu absolvieren.

Als ich vor einiger Zeit der Beerdigung eines treuen Stammkunden beiwohnte und das Time Out im Lebenslauf als fixer Bestandteil seines Tagesprogramms erwähnt wurde, bekam ich Gänsehaut. Im Fitnesscenter darf und soll der soziale Austausch Platz haben. Es geht nicht nur ums Training, auch „Social Training“ ist wichtig für unser Wohlbefinden.

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