Motivationsprobleme
Seit Monaten versuche ich, zweimal wöchentlich für 10 Minuten meine Schulterübungen zu machen. Und wissen Sie was? Ich schaffe es nicht. Zeit hätte ich wohl, Ausreden auch… Kennen Sie das?
Eventuell habe ich eine Inspiration für Sie, und zwar in der Person von Jonas Deichmann, einem deutschen Extrem-Ausdauersportler, der gerade einen Weltrekordversuch wagt. Sein Ziel ist, an 120 aufeinanderfolgenden Tagen einen Langdistanz-Triathlon zu absolvieren, also täglich 3.8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und zum Abschluss 42 km Rennen. Beim Niederschreiben dieser Zeilen absolviert Jonas seinen 100. Triathlon in Folge.
Schwer nachvollziehbar? Geht mir auch so. Nach fünf Minuten im Wasser ringe ich nach Luft, einen Marathon bin ich bis jetzt erst mal so ungefähr zur Hälfte gerannt. Ich weiss lediglich was es heisst, 180 km auf dem Velo zu sitzen. Danach mag ich mein Velo aber für mehrere Tage nicht mehr anschauen.
Vielleicht denken Sie: „Ach, der muss ja nicht arbeiten und hat den ganzen Tag Zeit. Zudem hat er ein ganzes Team mit Physiotherapeut und Arzt um sich.“ Ja, das hat er, aber das schmälert seine Leistung keineswegs. Am meisten beeindrucken sein Wille und seine Einstellung.
Jonas erachtet es als Privileg, jeden Tag Sport machen zu dürfen. Warum er so ein wahnsinniges Projekt absolviert ist für ihn ganz einfach: Weil er es kann. Und noch wichtiger: Weil er es will. Er springt um 06.30 Uhr in den See und erreicht ungefähr um 21.00 Uhr das Ziel. Jeden Tag, 120 Tage am Stück, allen Widrigkeiten zum Trotz.
Dann kann ich doch sicher auch während ein paar Minuten meine Übungen machen.
Top, die Wette gilt!
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