Kampf mit dem Krampf…?

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Als Muskelkrampf wird eine unwillkürliche, starke und meist sehr schmerzhafte Anspannung einzelner Muskelgruppen bezeichnet. Sobald das Thema Muskelkrämpfe fällt, kommt man umgehend auf Magnesium zu sprechen. Es ist dann sofort von Magnesiummangel die Rede, und man solle doch unbedingt Magnesium zu sich nehmen, das hilft… Wirklich?

Ernährungswissenschaftler Dr. Paolo Colombani hat dazu ein paar spannende Sätze geschrieben. Diese besagen, dass es gemäss einer Zusammenfassung aller sauber durchgeführten wissenschaftlichen Studien zu keiner nennenswerten Vermeidung der Krämpfe bei einer Supplementierung von Magnesium kommt. Zudem gibt es keine qualitativ ansprechende Studie zu Magnesium bei Krämpfen im Sport. Man kann also nicht von einem wissenschaftlich gesicherten Zusammenhang zwischen Magnesium und Krämpfen reden.

Magnesium ist übrigens an mehreren Hundert Stoffwechselreaktionen im Körper beteiligt. Würde also ein Magnesiummangel vorliegen, müsste neben dem Auftreten von Krämpfen fast der gesamte Stoffwechsel flachliegen.

Wenn Ihnen die Einnahme von Magnesium gegen Krampferscheinungen hilft, dann ist das gut so. Was ebenfalls hilft, ist genügend trinken und eine ausgewogene Ernährung. Ein gründliches Aufwärmen vor sportlicher Betätigung und Dehnen der betroffenen Muskulatur ist ebenso wertvoll. Tritt ein Muskelkrampf akut auf, hilft Dehnen und eine durchblutungsfördernde Wechseldusche mit kaltem und warmem Wasser.

Ein hartnäckiger Mythos ist schwierig aus der Welt zu schaffen. Vielleicht hilft dieser Gedanke: Nur weil etwas oft wiederholt wird, heisst es nicht, dass es der Wahrheit entspricht.

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