Entgiften und Entschlacken

Einige nehmen die Fastenzeit zum Anlass, um aus religiösen Gründen bewusst Verzicht zu üben. Andere nutzen sie, um aus gesundheitlichen und ästhetischen Gründen den Körper zu entschlacken oder zu entgiften. Wenn dabei noch ein paar Kilos purzeln, umso besser.

Der Begriff «Schlacke» kommt aus der Industrie und bezeichnet einen Verbrennungsrückstand, z.B. bei der Kehrichtverbrennung. Im menschlichen Körper wurde eine solche Substanz (zum Glück) bis jetzt noch nie entdeckt.

Saftkuren entgiften den Körper nicht, das machen Niere und Leber schon von ganz alleine. Und sollten wir tatsächlich zu viel Gift im Körper haben, hätten wir wohl andere Sorgen als die Auswahl des richtigen Saftes. Hinter allen Diätprodukten steckt viel Marketing und eine riesige Industrie. Die Hersteller gewinnen an Umsatz und wir verlieren hauptsächlich Wasser und Muskeln.

Die Fastenzeit bietet aber eine gute Gelegenheit, um Verhaltensmuster zu durchbrechen, wie z.B. der obligate Griff zur Schokolade nach dem Mittagessen oder das ritualisierte Glas Wein am Abend. Oder wie wäre es mit einer digitalen Fastenkur? Eine Bildschirm-Auszeit kann ein grosser Gewinn sein, vor allem an Zeit und Ruhe.

Bewusster Verzicht dient der Selbstreflexion, führt zu einer erhöhten Ausschüttung des Glückhormons Serotonin und kann das Selbstbewusstsein stärken, vor allem durch die Erkenntnis, wieder mehr Kontrolle über sein Leben gewonnen zu haben. Wer eine Verzichtphase gemeistert hat, traut sich auch in anderen Bereichen mehr zu.

Nachhaltig ist das Ganze aber nur, wenn man nach Fastenende nicht sofort wieder in alte Verhaltensmuster zurückfällt.

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